Klares Bekenntnis zur Innenstadt
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Mit großer Mehrheit verabschiedete der Stadtrat am Mittwoch, dem 18. März 2015 das Einzelhandelskonzept für die Stadt Hildburghausen.
Hildburghausen – Das noch einmal aktualisierte Einzelhandelskonzept sei ein klares Bekenntnis für die Innenstadt, formulierte es Stadtrat Martin Baumgarten und sprach damit den meisten seiner Stadtratskollegen aus dem Herzen. Beschlossen wurde darüber hinaus, die Innenstadt als zentralen Versorgungsbereich als besonders schutzwürdig und als Investitionsvorrangbereich anzusehen. Neben diesem Standortkonzept stimmten die Stadträte auch der sogenannten „Hildburghäuser Liste“ zu und definieren damit zentrenrelevante und nicht zentrenrelevante Sortimente. Dieses Votum, so Oliver Behrens von der Gesellschaft für Markt- und Absatzforschung, bedeute für Handel, Gastronomie, Gewerbe und Anwohner im Innenstadtbereich auch eine Investitionssicherheit für die Zukunft.
Ideen zur Attraktivität
In der Diskussion um das Einzelhandelskonzept ging es insbesondere um weitere Vorschläge zur Steigerung der Attraktivität im Innenstadtbereich. Peter Nowak regte an, die Ergebnisse der Befragung der Bürger auch den Händlern zugänglich zu machen, die daraus durchaus Schlussfolgerungen ziehen könnten.
Dass 52 Prozent der Hildburghäuser mindestens einmal pro Woche außerhalb einkaufen, müsse Handel und Stadtmarketing zu denken geben. Mathias Günther mahnte vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung eine Verbesserung des Personennahverkehrs an. Mehr Busverbindungen würden auch mehr Bürgern die Möglichkeit geben, in die Stadt zum Einkaufen
oder Bummeln zu fahren. Ralf Bumann will trotz Festlegung der Sortimente im Innenstadt- und im Randbereich die Flexibilität gewahrt haben. Brigitte Wütscher appellierte an Stadt und Werbering, sich gemeinsam für eine familienfreundliche und seniorengerechte Innenstadt einzusetzen. Das reiche von Busanbindung über Schaufenstergestaltung bis zur „Krabbelstube“ für junge Muttis. Der Ideenvielfalt und Kreativität seien hierbei keine Grenzen gesetzt.
Leitlinie, kein Dogma
Das Einzelhandelskonzept, so Bürgermeister Holger Obst, sei ein Leitfaden für die künftige Arbeit, aber kein Dogma. Sollten Interessenten mit Ansiedlungswünschen kommen, hätte immer noch der Stadtrat das letzte Wort der Entscheidung. Werbering, Stadtmarketing und jeder einzelne Bürger, erklärte Obst, seien hier aufgefordert, an einem Strang zu ziehen. Nur gemeinsam könne die Innenstadt wieder mehr belebt und für die Bürger attraktiver gestaltet werden.
Das Einzelhandelskonzept, gab Oliver Behrens den Stadträten mit auf den Weg, bedürfe nun auch der bauplanerischen Umsetzung, um sich im Sinne der innerstädtischen Entwicklung des Mittelzentrums Hildburghausen auch abzusichern.
Das Einzelhandelskonzept schafft Sicherheit. Aus dem ursprünglichen Entwurf herausgenommen wurde die Möglichkeit für eine Verkaufsflächenerweiterung bis 2020 von insgesamt zehn Prozent. Dafür wird in Anbetracht sinkender Einwohnerzahlen und sinkender Kaufkraft keine Notwendigkeit gesehen. Auch die Regelung für zentrumsrelevante Sortimente in Mehrbranchenunternehmen, sprich Märkten, findet sich im neuen Konzept nicht mehr.
„Mit diesem Einzelhandelskonzept“, erklärt Werbering-Vorsitzender Bernd Klering, „hat der Stadtrat ein richtiges Zeichen für die Innenstadtentwicklung gesetzt.“
Von Gabi Bertram