Facebook, Newsletter und andere Werbestrategien

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Werbung stand beim Werbering-Stammtisch auf der Tagesordnung. Die Homepage ist da nur ein Anfang, es geht um die Vernetzung mit der Stadt, um Newsletter und Marketingkonzepte, um Facebook und Twitter und darum, wie regionaler Einzelhandel sich präsentieren kann.

Hildburghausen – Die Homepage des Werberings Hildburghausen, appelliert Bernd Klering als Vorsitzender an das an diesem Abend im „Route 66“ recht große Stammtisch-Publikum der Händler und Gewerbetreibenden der Stadt, biete eine gute Plattform, sich mit Aktionen und anderen Aktivitäten zu präsentieren. Wie das aussehen und aktuell gepflegt werden kann, verrät ein Blick auf die Internet-Seite: Lovers-Shooting, Sommerdüfte, Kosmetikgutscheine und der kleine „Brilli“ zum Valentinstag offerieren Geschäfte in der Innenstadt, es gibt fürs Smartphone die „Werbering HBN-App“ und den interaktiven Stadtplan.

Konzertierte Werbung

Gemeinsame Aktionen und Attraktionen, neue Ideen für die „eingefahrenen Gleise“ und gemeinsame Überlegungen zu konzertierten Werbeaktionen über verschiedene Medien, sagt Klering, seien nötig, um das innerstädtische Leben und die Geschäftigkeit aufzuwerten. Wer keine eigene Homepage hat, dieses Angebot steht immer über den Werbering, der kann sich hier „einpflegen“ lassen. Nur leider sei die Resonanz noch immer recht mager. Diesen Eindruck zumindest hat Frieder Dummer, der als Partner in Sachen Mediennutzung agiert und an diesem Abend zum Meinungsaustausch über Internet & Co. animiert. Aber wie sieht er aus, der beste Weg der Werbung? Das, rät Dummer, müsse jeder für sich selbst ausprobieren. Aber an den modernen Medien komme man nicht vorbei. Sich einen Google-Business-Account einzurichten, das sei kostenlos und eine Möglichkeit, um Kunden in den heimischen Handel zu holen, Angebote im Facebook teilen, sozusagen im Schneeballsystem, eine weitere. Aber, mahnt Dummer auch, Facebook sei mit Vorsicht zu genießen

Fest steht: Je mehr Infos auf der Werbering-Seite und je aktueller die sei, desto mehr werde diese auch angeklickt. Frank Neidhardt bringt es auf den Punkt: „Ein interaktiver Stadtplan als Navigator ist zwar eine gute Ausgangsposition. Aber Internetseiten müssen auch gefüttert werden, damit sie interessant sind.“ Wichtig für den Einzelhandel in einer kleinstrukturierten Stadt wie Hildburghausen, so Neidhardt, sei, das Alleinstellungsmerkmal herauszuarbeiten und damit offensiv zu werben. „Was unser Vorteil ist klar der Inhaber-geführte kleinteilige Einzelhandel ohne die uniformierten Ketten, die es in jeder Stadt gibt.“ Hier müsse angesetzt werden, Hildburghausen als die Einkaufsstadt zwischen Rennsteig und Franken zu präsentieren – in den Printmedien und im Internet. Und in diesem Sinne, das betont auch Klering, brauche die Stadt auch endlich ein durchdachtes Marketingkonzept mit einem breiten Netzwerk aller Angebote. Der Beschluss des Stadtrats zur sogenannten Hildburghäuser Liste, die innenstadtrelevante Sortimente festschreibt, ist nach Meinung des Werbering-Vorsitzenden ein Schritt in die richtige Richtung und ein Signal gewesen. Jeder leer stehende Laden schade dem Image. „Nur wir selbst können dem entgegenwirken“, appelliert Klering an Ideenreichtum und Kreativität für mehr Attraktivität.

Ideen-klauen erlaubt

Von anderen klauen und Erfahrungswerte nutzen, meint Dummer, sei hier durchaus erlaubt, und er bringt den Onlineshop von Wuppertal ins Spiel. Über Mitternachtsshopping wird diskutiert und über Newsletter, die Geschäfte an ihre Kunden verschicken. Gute Erfahrungen damit hat Petra Bülow-Klering von der Boutique „Regina“. Aber, auch daran lässt sie keinen Zweifel, es sei auch ein schwieriges Geschäft. Immerhin brauche man die E-Mail-Adressen von Kunden, um diese direkt über Angebote oder Aktionen zu informieren.

Um eine für beide Partner nutzbringendere Vernetzung von Stadt- und Werbering-Seite geht es, um Synergieeffekte von Aktionen. Aber, darauf macht Peter Traut von Omros aufmerksam: „Das alles kostet nicht nur guten Willen, sondern auch Geld.“ Der Werbering müsse seine Erwartungen klar formulieren, und die Stadt müsse ran an ein weit reichende Strategie des Standortmarketing. „Eine Strategie“, so Traut, „wäre doch beispielsweise eine Kampagne gegen leere Schaufenster.“

Mehr solcher Stammtisch-Runden als Erfahrungsaustausch wünscht sich nicht nur Bernd Klering. Nur unterm Strich, da sind sich alle einig, müssten nach der Diskussion auch Konzepte entstehen. Neue Ideen sind immer erwünscht. Der Michaelismarkt, meist recht zählebig, soll in diesem Jahr aufgepeppt werden. Derzeit, informiert Klering, gebe es Gespräche mit der Stadt, den Markt mit einer Automeile zu verbinden. Drei Autohäuser sind schon dabei.

Von Gabi Bertram

Quelle:
Freies Wort
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